Kathrin Gruber - ArchitekturDesign

Wohnhaus U1

Das geplante Wohnhaus ist als künftiger Wohnsitz der beiden erwachsenen Kinder der Bauherrn gedacht und deren Vorstellungen entsprechend als moderner Baukörper mit offener Grundrisslösung konzipiert. Dementsprechend gliedert sich das 3-geschossige Gebäude in 2 annähernd gleich große Wohnungen, die sich über je 2 Etagen ausdehnen und über ein gemeinsames Untergeschoss mit insgesamt 5 Stellplätzen und Kellerräumen verfügen. Das zur Verfügung stehende Baulos und die dazugehörige erlaubte Kubatur von insgesamt 1702 m³ sind anteilig auf die Auftraggeber (Gp. 931/19 und Gp. 931/33) und dem Nachbar (Gp. 931/34) zu je der Hälfte aufgeteilt worden, d.h. je 851 m³ maximal verbaubare Wohnkubatur. An ihrer gemeinsamen Grenze werden die beiden Gebäude zusammengebaut und die süd-östliche Gebäudeflucht ist von den Nachbarn bereits vorab festgelegt und in entsprechenden Dienstbarkeiten festgehalten worden. Das vorliegende Projekt wurde in allen seinen Teilen den Nachbarn zur eingehenden Begutachtung übergeben und diese haben sämtliche Unterlagen zum Zeichen ihres Einverständnisses unterzeichnet.
Entwurf, Erschliessung, Gliederung
Den Vorgaben aus Durchführungsplan, Grundstücksgrenzen und in der Dienstbarkeitsbestellung festgehaltenen Baufluchten entsprechend, ist die Position und Ausdehnung des vorliegenden Projektes weitgehend vorgegeben. Die Süd-West- Orientierung des Baugrundes und seine sonnige Lage erlauben jedoch eine optimale Ausrichtung und Durchlichtung der Räume. Bei der Festlegung der Null-Quote ist dem natürlichen Geländeverlauf entsprechend auf die barrierefreie Erschließung des Erdgeschosses und gleichzeitig auf eine nahezu ebene Zufahrt zur Garage im Untergeschoss geachtet worden. Der Zugang zum Erdgeschoss erfolgt daher nord-west-seitig am oberen Ende des Grundstückes über eine leicht geneigte Rampe, die gleichzeitig als Besucherparkplatz genützt werden kann. Die Zufahrt zur Garagenebene hingegen ist den Vorgaben aus Durchführungsplan und Dienstbarkeiten entsprechend über die gemeinsame Zufahrt am süd-westlichen unteren Ende des Grundstückes geplant.
über das Garagengeschoss, welches abgesehen von der Einfahrtschneise komplett eingegraben ist, erhebt sich über die begrünte Gartenterrasse das 3-geschossige Wohngebäude. Während Wohnung 1 ebenerdig über den Haupteingang im Erdgeschoss an der Nord-West-Ecke zugänglich ist und intern eine Vertikalverbindung zu den Schlafräumen in Obergeschoss hat, wird Wohnung 2 über eine Außentreppe an der Nordseite des Gebäudes erschlossen und erstreckt sich über Teile des Obergeschosses und über das gesamte Dachgeschoss. Dabei sind die innenliegenden Vertikalverbindungen der beiden Wohnungen übereinander angelegt, genau in der Flucht des sich aus den Dienstbarkeiten ergebenden Gebäudeeinschnitts, und bewirken so eine zusätzliche optische Abtrennung vom angebauten Nachbarhaus. Die beiden 2-geschossigen Wohnungen gliedern sich in einen großzügigen Wohnraum mit offener Küche und Essbereich im jeweiligen Hauptgeschoss und je 3 Schlafzimmer und 2 Bäder und Nebenräume. Mittels großen Fensteröffnungen gegen Süden und Westen finden die Wohnräume ihre Erweiterung im Außenbereich sei es über die wettergeschützten Terrassen in den Obergeschossen oder die windgeschützten Gartenbereiche.
Energiekonzept
Die sonnige Lage und Orientierung des Grundstückes ermöglicht eine optimale Ausrichtung der Wohnräume Die Erschließungszone und Schlafräume an der Nordseite bilden einen thermischen Pufferbereich. Nach Süden und Südwesten öffnet sich eine großzügige offen gegliederte und lichtdurchflutete Raumfolge. Eine hochwertige Wärmedämmung der Gebäudehülle und sehr gute transparente Bauteile (Dreifachverglasung) sorgen für geringe Transmissionsverluste. Die Orientierung des Baukörpers und die Dachform kommen neben der passiven auch einer aktiven Nutzung der Sonnenenergie durch Sonnenkollektoren an der Südseite zugute. Das Warmwasser für das gesamte Wohnhaus und zur Heizungsunterstützung soll über rund 10 m² Kollektorfläche aufbereitet werden. Diese wird flächenbündig in die relativ stark geneigte Dachfläche auf der Südseite integriert und ermöglicht so eine optimale Ausnutzung der Sonneneinstrahlung vor allem in den Wintermonaten und in der übergangszeit. Im Sommer gewährleistet die starke Neigung der Solarpaneele hingegen den Schutz vor zu starker überhitzung. Die Restwärme für die Beheizung des Wohnhauses wird über den Anschluss an die Fernwärmeanlage und über die geplanten Holzofen gewonnen. In der aktuellen Projektierungsphase wird von einer Bauausführung im Klimahausstandard „B“ ausgegangen – der entsprechende Kubaturbonus von 5% laut Beschluss der Landesregierung vom 30.08.2008 Nr. 2299 ist in der Berechnung des projektierten Bauvolumens eingerechnet.
Bauweise, Materialien
Es ist vorgesehen, das Gebäude bis auf das Dachgeschoss in Massivbauweise zu erstellen. Auf das betonierte Untergeschoss werden die die Außenwände des Wohngebäudes aus 25 cm starken Hochlochziegeln aufgemauert und mit einem 15 cm starken Wärmedämmverbundsystem aus EPS-Dämmplatten versehen und weiß verputzt. Die Dachkonstruktion und der hinten auskragende Gebäudeteil der Dachgeschosswohnung ist als hochwärmegedämmter Holzbau mit Holzfaserdämmung geplant, mit einer Innenbeplankung aus Gipskarton und einer Fassadenverkleidung aus grau lasierten Lärchenholzleisten. Die Holzverkleidung an der Nordseite findet ihre Fortsetzung in aufgelockerter Form als Geländer für die darunterliegenden Außentreppen. Dieses Gestaltungselement der Holzverkleidung wiederholt sich auch an den übrigen Fassadenflächen in Form von Brüstungselementen unter den Fenstern und an den Balkongeländern. Für die Dachhaut des flach geneigten Dachkörpers ist ein einbrennlackiertes Aluminiumblech („Prefa“) in der Farbe „Graphit“ bzw. dunkelgrau-metallic vorgesehen. Fenster und Fenstertüren sind Holzfenster mit Dreifachverglasung und mit Raffstores für die Beschattung und Verdunkelung der Räume.

Daten

Urbanistische Kubatur: ca. 890 m³
Überbaute Fläche: ca. 140 m²

Bauherr

Privat

Mitwirkende

Arch. Kathrin Gruber

Leistungen

Projekt